Station 30: Gerichtsstätte (30a)

Der ungewöhnliche Name dieses östlich von Dötlingen gelegenen Großsteingrabes zeugt von einer gelegentlich nachzuweisenden Tradition: Die jungsteinzeitlichen Stätten sind in späterer Zeit als Gerichtsorte genutzt worden. Im Falle der Dötlinger Gerichtsstätte ist nachgewiesen, dass hier die Besitzer des nahegelegenen Hofes Aschenbeck mindestens zwischen 1742 und 1812 Holzgericht über Forstfrevler abhielten. Das kleine Grab selbst ist schlecht erhalten. Einige Trag-und ein vor dem Grab liegender Deckstein sind noch vorhanden.

Station 30: Glaner Braut (30b-d)

Glaner BrautDie Glaner Braut ist eine Ansammlung von insgesamt vier Großsteingräbern auf einer sandigen, mit Heide bedeckten Erhebung am linken Ufer der Hunte nahe Dötlingen. Der reizvolle Weg von Dötlingen zu den Gräbern vorläuft durch die Hunteniederungen. Ihr Lage und ihre Monumentalität machen sie schon von Weitem sichtbar. Der Namenszusatz „Braut“ ist in seiner Entstehungsgeschichte nicht überliefert.

Mit einer Länge von 50 m und einer Breite von 6 bis 8 m ist das Grab I das größte der Vierergruppe. Die Umfassung besteht aus einem rechteckigen Hünenbett. Die Umfassungssteine sind beinahe vollzählig erhalten. Die im westlichen Teil des Grabes positionierte Kammer weist jedoch erhebliche Fehlstellen auf. Kein einziger Deckstein und nur wenige Tragsteine sind zu erkennen.

Glaner BrautDas im rechten Winkel zu Grab I in nur wenigen Metern Abstand angelegte Grab II weist den gleichen Typus eines rechteckigen Hünenbettes mit kleiner Kammer auf. Seine Dimensionen sind mit 30 m Länge etwas bescheidener. Die Tragsteine der Kammer sind vollzählig; von den Decksteinen fehlen allerdings alle bis auf einen.

Das etwas abseits gelegene Grab III erscheint aufgrund des Fehlens einer Umfassung auf den ersten Blick kleiner dimensioniert als ihre Nachbarn. Seine Kammer misst 6 x 2 m und ist besser erhalten als bei Grab I und II. Drei der vier Decksteine sind noch vorhanden. Grab IV ist aufgrund seines sehr schlechten Erhaltungszustandes nicht in die Straße der Megalithkultur aufgenommen worden.

Station 30: Großsteingrab am Schießstand (30e)

Mitten in Ortslage von Dötlingen findet sich dieses teilrekonstruierte Grab. Anfang des 20. Jahrhunderts fasste man den Entschluss, auf dem Gelände einen Schießstand zu errichten. Die dadurch hervorgerufenen Schäden mögen zu der in den 1950er Jahren erfolgte Dokumentation beigetragen haben, die insgesamt 12 Zentner Keramik und eine bemerkenswerte Bernsteinkette als Grabbeigaben zum Vorschein brachten.

Das Grab ermöglicht einen guten Eindruck einer Kammerpflasterung, die partiell erhalten ist. Die Zwickelräume zwischen den Tragsteinen sind wieder mit Trockenmauerwerk verfüllt worden, wie es dem ursprünglichen Zustand entsprach. Die 18,5 m lange Grabkammer ist nur in Teilen erhalten. Insbesondere am östlichen Ende sind erhebliche Fehlstellen zu beklagen.

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