Station 4: Süntelstein (4a)

Tief in den Wäldern nördlich der Ortschaft Vehrte steht ein gewaltiger Monolith von nahezu 4 m Höhe. Der weit über die Grenzen des Osnabrücker Landes bekannte Süntelstein ist ein aufrecht gestellter Granitblock, der in der jüngeren Steinzeit kultischen Zwecken gedient haben dürfte. Er erinnert an die z. B. in der Bretagne häufig anzutreffenden Menhire. Ungesichert ist die Existenz eines ihn umgebenden Steinkranzes und weiterer nahegelegener Megalithbauten.

Die Sage vom Süntelstein nach J. Sudendorf (1853):

Als die erste Kirche zu Venne gebaut wurde, da hauste noch der Teufel im Vehrter Bruche jenseits des Berges, wo der Teigtrog und der Backofen desselben bis auf den heutigen Tag zu sehen sind. Dem mißfiel sehr dies heilige Werk des Kirchenbaues. Um die Thür der Kirche zu sperren, holte er um die Mitternachtsstunde einen großen Granitblock, band eine dicke Kette kreuzweise herum und begann dann auf seinem Rücken ihn berganwärts zu schleppen. Der Stein war aber so schwer, dass trotz seiner riesigen Stärke ihm doch recht höllisch heiß wurde. Manchmal blieb er stehen, um zu verschnaufen.

Die Zeit verstrich inzwischen bis zum Grauen des Morgens. In dem Augenblicke, als er gerade oben am Berge ankam, schoss von Osten zu ihm herüber der erste Strahl der aufgehenden Sonne und ein wachsamer Hahn krähte vom Venner Thale herauf seinen Morgengruß. Da ging das nächtliche Walten des Teufels zu Ende. Wüthend erfasste er den Stein am Kopfe und stieß ihn mit aller Kraft in den harten Boden des Berges.

Seitdem hat der Teufel die Gegend verlassen. Der Stein steht noch auf derselben Stelle, wo er in die Erde gestampft wurde; aber von dem gewaltigen Stoße hat er da, wo die Kette ihn umschloss, in der Mitte und von oben nach unten zwei durchgehende Risse bekommen. Auch sind die Spuren der Kette an den äußeren Rändern dieser Risse noch sichtbar, und an der nach Venne gekehrten Seite des Steins sieht man deutlich die Eindrücke von dem Körper des Teufels; denn die höllische Hitze seines Leibes hat den Granit geschmolzen, wo er ihn berührte.

Seit jener Zeit dreht sich der Stein jeden Morgen zum ersten Strahle der aufgehenden Sonne drei Mal um seine Achse, und zum ewigen Gedächtnisse der Rettung der Venner Kirche durch die Sonne, welche das nächtliche Walten des Bösen vernichtet, wird er noch jetzt der Süntelstein genannt.

Station 4: Teufels Backtrog und Teufels Backofen (4b+c)

Straße der Megalithkultur

Die nahe beieinander liegenden Gräber in einem Mischwald bei Vehrte regten die Fantasie der Menschen derart an, dass man sie als Teufelswerk mit entsprechenden Namen belegte. Beide Gräber zeigen keine Spuren einer Umfassung. Am Backtrog sollen um 1920 allerdings noch Reste einer solchen erkennbar gewesen sein. Die Kammern der Gräber weisen mit 6 m Länge nur geringe Dimensionen auf, wobei der Backofen als das besser erhaltene gelten darf.

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